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Haltungstipps

Dr. Stephan Janz

Das Tränkebecken war in einer kleinen sackgassenartigen Ausbuchtung der mit vier Stacheldrähten eingezäunten Weide aufgestellt. An diesem blinden Ende sind mehrfach zwei Tiere über den gut gespannten Draht ausgebrochen. Grund dafür war weder Futtermangel auf der Weide, noch ein verlockendes Angebot außerhalb. Es handelte sich jedes Mal um dieselben zwei Tiere, die rangniedrigsten in der Herde, denen beim Saufen der Fluchtweg von der Leitkuh abgeschnitten worden war, so dass sie regelrecht über den Zaun getrieben wurden.

Es gibt in jeder Herde - und sei sie noch so klein - eine ausgeprägte Hierarchie, auf deren Einhaltung das jeweils ranghöhere Tier, je nach Temperament, mehr oder weniger aggressiv besteht. Das bedeutet für das rangniedrige Tier, dass es, besonders am Futterplatz oder an der Tränke, auf einen ausreichenden Sicherheitsabstand achten muss. Wenn das Tier nicht aufmerksam genug ist, wenn der Fluchtweg versperrt ist oder wenn das Tier gar an einen Fressstand fixiert ist, wird unweigerlich eine heftige Attacke erfolgen, die ernst gemeint ist und zu Verletzungen führen kann und die so lange anhält, bis das andere Tier den Platz geräumt hat. Das unterlegene Tier geht in einer solchen Situation über oder durch Zäune oder rennt einen Menschen, der im Wege steht, über den Haufen. Es ist gelegentlich zu hören, dass Hochlandrinder ihre eindrucksvollen Hörner nicht als "Waffe" einsetzen. Diese Feststellung ist sicher nicht zutreffend und man ist auch als Halter gut beraten, es nicht darauf ankommen zu lassen. Rangniedrigere Tiere werden stets einem Angriff frühzeitig aus dem Weg gehen, meist reicht allein das Herannahen des überlegenen Tieres, eventuell verbunden mit der Drohgeste, einer kurzen nickenden-drehenden Kopfbewegung mit einem leisen Schnauben, um den Rückzug des anderen Tieres zu veranlassen. Wenn ein Tier aber tatsächlich angreift, dann wird dieser Angriff mit einer sehr heftigen stoßenden-drehenden Kopfbewegung mit den Hörnern ausgeführt.

Diese Verhaltensweise sollte sowohl beim Umgang mit den Tieren, wie auch bei allen baulichen Maßnahmen, so bei der Anlage der Weide, beim Bau eines Fanggitters, eines Fressstandes, eines Unterstandes etc. unbedingt beachtet werden. So wird beispielsweise ein Unterstand, der nicht so groß ist, dass er allen Tieren mit ihrem jeweiligen Sicherheitsabstand und offenen Fluchtwegen Raum bietet, immer nur von den ranghöheren Tieren genutzt werden. So ist es auch unbedingt ratsam, einem Tier beim Herannahen des Ranghöheren nicht im Fluchtweg zu stehen, will man nicht Gefahr laufen, überrannt und von dem auf der Flucht auskeilenden Tier noch getreten zu werden.

Erstveröffentlichung: Highland Cattle, 2/1991, S.47

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